Qua­li­täts­vor­aus­pla­nung, im spe­zi­el­len der Advan­ced Pro­duct Qua­li­ty Plan­ning (APQP) Pro­zess, ist eine umfas­sen­de Metho­dik, die in der Auto­mo­bil­in­dus­trie, unter ande­rem gemäß der Norm IATF 16949, für die Pla­nung und Ent­wick­lung neu­er Pro­duk­te ein­ge­setzt wird. APQP dient dabei als ein struk­tu­rier­ter Ansatz zur Sicher­stel­lung von Qua­li­tät bereits in der Ent­wick­lungs­pha­se eines Pro­duk­tes, um so die Seri­en­pro­duk­ti­on effi­zi­en­ter und qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ger zu gestalten.

Der APQP-Pro­­zess glie­dert sich in fünf Phasen:

  1. Pla­nung: Die­se initia­le Pha­se kon­zen­triert sich dar­auf, die Bedürf­nis­se und Erwar­tun­gen des Kun­den zu ver­ste­hen und die Rah­men­be­din­gun­gen des Pro­jekts zu defi­nie­ren. Hier­bei kom­men Metho­den wie Qua­li­ty Func­tion Deploy­ment (QFD) zur Anwendung.
  2. Pro­dukt­ent­wick­lung: Ziel ist es, ein her­stell­ba­res Design zu ent­wi­ckeln, wobei Aspek­te der Fer­ti­gung und Mon­ta­ge (Design for Manu­fac­tu­re and Assem­bly, DFMA) berück­sich­tigt wer­den. Werk­zeu­ge wie die Pro­­dukt-FMEA und der Pro­duk­ti­ons­len­kungs­plan wer­den hier eingesetzt.
  3. Pro­zess­ent­wick­lung: Der Fokus liegt auf der Ent­wick­lung effek­ti­ver Pro­duk­ti­ons­sys­te­me und der Sicher­stel­lung geeig­ne­ter Maschi­nen und Pro­zes­se, unter Ein­satz von Werk­zeu­gen wie Pro­­zess-FME­As und Prozessablaufplänen.
  4. Pro­­dukt- und Pro­zess­va­li­die­rung: In die­ser Pha­se wird sicher­ge­stellt, dass die Pro­duk­ti­ons­pro­zes­se Pro­duk­te ent­spre­chend den Kun­den­spe­zi­fi­ka­tio­nen her­stel­len. Hier­bei kom­men Prüf­mit­tel­fä­hig­keits­ana­ly­sen und der Pro­duc­tion Part Appr­oval Pro­cess (PPAP) zum Einsatz.
  5. Rück­mel­dung, Beur­tei­lung und Kor­rek­tur­maß­nah­men: Die­se abschlie­ßen­de Pha­se beinhal­tet kon­ti­nu­ier­li­ches Feed­back, die Bewer­tung der Pro­zes­se und die Durch­füh­rung ent­spre­chen­der Kor­rek­tur­maß­nah­men, um lang­fris­tig die Kun­den­an­for­de­run­gen zu erfüllen.

Jede die­ser Pha­sen baut auf den Ergeb­nis­sen der vor­he­ri­gen auf und wird durch kon­ti­nu­ier­li­che Doku­men­ta­ti­on und Sta­­tus-Reports beglei­tet. Die kon­se­quen­te Anwen­dung des APQP-Pro­­zes­­ses trägt dazu bei, bereits früh­zei­tig Feh­ler­quel­len zu iden­ti­fi­zie­ren und zu eli­mi­nie­ren, was letzt­lich die Pro­dukt­qua­li­tät stei­gert und zur Zufrie­den­heit der Kun­den bei­trägt. APQP ist nicht nur in der Auto­mo­bil­in­dus­trie rele­vant, son­dern fin­det auch in ande­ren Fer­ti­gungs­sek­to­ren Anwen­dung. Die Metho­dik unter­stützt die Unter­neh­men dar­in, Pro­duk­te zu ent­wi­ckeln, die sowohl den eige­nen Qua­li­täts­stan­dards als auch den spe­zi­fi­schen Anfor­de­run­gen der Kun­den ent­spre­chen. Dadurch wer­den sowohl die Effi­zi­enz im Pro­duk­ti­ons­pro­zess erhöht als auch die Markt­ein­füh­rungs­zei­ten ver­kürzt und Kos­ten gesenkt. In die­sem Kon­text kann der Ein­satz von spe­zia­li­sier­ter APQP-Sof­t­­wa­re zur Pro­jekt­ver­fol­gung und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­steue­rung eine wert­vol­le Unter­stüt­zung bieten.

Glos­sar-Kate­go­rien: Norm­be­grif­fe, QM&Prozesse
Illustration des APQP-Prozesses mit fünf Phasen, im Stil von Improvement Experts GmbH

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