Pro­zess­au­dits nach VDA 6.3 sind ein wesent­li­cher Bestand­teil des Qua­li­täts­ma­nage­ments in der Auto­mo­bil­in­dus­trie. Sie wur­den von der Ver­band der Auto­mo­bil­in­dus­trie (VDA) zusam­men mit dem deut­schen Auto­mo­bil­sek­tor ent­wi­ckelt, um Pro­zes­se in der Pro­duk­ti­ons­or­ga­ni­sa­ti­on zu bewer­ten und zu ver­bes­sern. Die­se Audits sind ins­be­son­de­re für deut­sche Auto­mo­bil­her­stel­ler und deren Zulie­fe­rer rele­vant, kön­nen aber auch bran­chen­über­grei­fend ange­wandt wer­den. Das VDA 6.3 Pro­zess­au­dit zielt dar­auf ab, die Effek­ti­vi­tät und Sicher­heit von Pro­duk­ti­ons­pro­zes­sen sowie Dienst­leis­tun­gen zu über­prü­fen und zu ver­bes­sern. Es beinhal­tet eine ein­ge­hen­de Prü­fung aller Pro­zess­ab­läu­fe, um sicher­zu­stel­len, dass die­se im Ein­klang mit den Kun­den­an­for­de­run­gen ste­hen, und iden­ti­fi­ziert Hand­lungs­be­dar­fe sowie Ver­bes­se­rungs­mög­lich­kei­ten im Betrieb. Dies schließt die Bewer­tung von Lie­fe­ran­ten und ande­ren Geschäfts­part­nern ein.

Bei einem Pro­zess­au­dit nach VDA 6.3 wird ein spe­zi­el­ler Fra­gen­ka­ta­log abge­ar­bei­tet, der ver­schie­de­ne Aspek­te des Audits abdeckt, dar­un­ter das Lie­fe­ran­ten­ma­nage­ment, die Pro­zess­ana­ly­se in der Pro­duk­ti­on und die Kun­den­be­treu­ung. Die Ergeb­nis­se eines sol­chen Audits wer­den in einem Bericht zusam­men­ge­fasst, der die Erfül­lung der Qua­li­täts­stan­dards sowie mög­li­che Schwach­stel­len auf­zeigt. Bei Defi­zi­ten wer­den Kor­rek­tur­maß­nah­men ein­ge­lei­tet und ihre Wirk­sam­keit über­prüft. Die Bewer­tung des Audits erfolgt anhand eines Punk­te­sys­tems, wobei das Ergeb­nis in die Stu­fen A, B oder C ein­ge­teilt wird. Die Kate­go­rien rei­chen von der voll­stän­di­gen Erfül­lung der Anfor­de­run­gen (90–100%) bis hin zu weni­ger als 80% Erfül­lung. Dies ermög­licht es, spe­zi­fi­sche Maß­nah­men zur Ver­bes­se­rung der Pro­zes­se zu iden­ti­fi­zie­ren und umzusetzen.

Pro­zess­au­dits nach VDA 6.3 kön­nen im gesam­ten Pro­dukt­le­bens­zy­klus ange­wen­det wer­den und umfas­sen sowohl inter­ne als auch exter­ne Pro­zes­se, ein­schließ­lich der gesam­ten Lie­fer­ket­te. Sie tra­gen zur Vor­beu­gung von Defi­zi­ten bei, ermög­li­chen die Kor­rek­tur bekann­ter Schwä­chen und unter­stüt­zen den kon­ti­nu­ier­li­chen Ver­bes­se­rungs­pro­zess, indem sie Pro­zes­se fähi­ger und robus­ter machen. Die Qua­li­fi­ka­ti­on des Audi­tors spielt eben­falls eine ent­schei­den­de Rol­le. Ein zer­ti­fi­zier­ter Audi­tor soll­te umfas­sen­de Erfah­rung im Indus­trie­be­reich und spe­zi­ell im Qua­li­täts­ma­nage­ment vor­wei­sen kön­nen. Ins­ge­samt ist das VDA 6.3 Pro­zess­au­dit ein wirk­sa­mes Instru­ment, um Qua­li­tät und Effi­zi­enz in Pro­duk­ti­ons­pro­zes­sen, beson­ders in der Auto­mo­bil­in­dus­trie, sicher­zu­stel­len und kon­ti­nu­ier­lich zu verbessern

Prozessauditoren führen ein VDA 6.3 Audit in einem Automobilwerk durch.

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