Der 8D-Report (8D steht für „Eight Disci­pli­nes“) ist eine sys­te­ma­ti­sche Pro­blem­lö­sungs­me­tho­de, die ursprüng­lich von der Auto­mo­bil­in­dus­trie ent­wi­ckelt wur­de und heu­te in vie­len Bran­chen zur Bear­bei­tung von Qua­li­täts­pro­ble­men ein­ge­setzt wird. Ziel des 8D-Reports ist es, die Grund­ur­sa­chen eines Pro­blems zu iden­ti­fi­zie­ren und durch nach­hal­ti­ge Kor­rek­tur­maß­nah­men sicher­zu­stel­len, dass das Pro­blem dau­er­haft beho­ben wird. Die Metho­de ist in acht Dis­zi­pli­nen oder Schrit­te unter­teilt, die den Pro­zess von der Pro­blem­de­fi­ni­ti­on bis zur Ver­mei­dung zukünf­ti­ger Feh­ler struk­tu­rie­ren. In der ers­ten Dis­zi­plin (D1) wird ein Team zusam­men­ge­stellt, das die not­wen­di­gen Fähig­kei­ten und Fach­kennt­nis­se zur Pro­blem­lö­sung besitzt. Die­se inter­dis­zi­pli­nä­re Zusam­men­ar­beit ist ent­schei­dend, um das Pro­blem aus ver­schie­de­nen Per­spek­ti­ven zu beleuch­ten. In der zwei­ten Dis­zi­plin (D2) wird das Pro­blem genau beschrie­ben. Dabei wer­den spe­zi­fi­sche Infor­ma­tio­nen gesam­melt, um die Art, den Umfang und die Aus­wir­kun­gen des Pro­blems voll­stän­dig zu erfas­sen. Die drit­te Dis­zi­plin (D3) umfasst die Imple­men­tie­rung sofor­ti­ger Ein­däm­mungs­maß­nah­men, um wei­te­re nega­ti­ve Aus­wir­kun­gen zu ver­hin­dern, wäh­rend an einer lang­fris­ti­gen Lösung gear­bei­tet wird.

Der vier­te Schritt (D4) fokus­siert sich auf die Ursa­chen­ana­ly­se, bei der die Grund­ur­sa­chen des Pro­blems iden­ti­fi­ziert wer­den. Dies ist ein zen­tra­ler Teil des 8D-Reports, da nur durch die genaue Kennt­nis der Ursa­chen eine dau­er­haf­te Lösung mög­lich ist. Die fünf­te Dis­zi­plin (D5) beinhal­tet die Ent­wick­lung und Aus­wahl der Kor­rek­tur­maß­nah­men, die sicher­stel­len, dass die Ursa­chen des Pro­blems effek­tiv besei­tigt wer­den. In der sechs­ten Dis­zi­plin (D6) wer­den die­se Maß­nah­men imple­men­tiert und ihre Wirk­sam­keit über­prüft. In der sieb­ten Dis­zi­plin (D7) wird der Erfolg der Maß­nah­men vali­diert und die lang­fris­ti­ge Effek­ti­vi­tät sicher­ge­stellt. Das Ziel ist, sicher­zu­stel­len, dass das Pro­blem nicht erneut auf­tritt und dass die imple­men­tier­ten Maß­nah­men tat­säch­lich die beab­sich­tig­te Wir­kung haben. In der letz­ten Dis­zi­plin (D8) wird das Team und die Ein­zel­per­so­nen, die zur Pro­blem­lö­sung bei­getra­gen haben, gewür­digt. Die­se Aner­ken­nung soll die Bedeu­tung von Team­ar­beit und struk­tu­rier­tem Vor­ge­hen unter­strei­chen und eine Kul­tur der kon­ti­nu­ier­li­chen Ver­bes­se­rung fördern.

Der 8D-Report ist eng ver­knüpft mit ande­ren Qua­li­täts­me­tho­den wie der FMEA (Feh­­ler­­mö­g­­lich­keits- und Ein­fluss­ana­ly­se) und der Ursa­chen-Wir­­kungs-Ana­­ly­­se (Ishi­­ka­­wa-Dia­­gramm), die eben­falls dar­auf abzie­len, Ursa­chen sys­te­ma­tisch zu iden­ti­fi­zie­ren und Maß­nah­men abzu­lei­ten. Durch den Ein­satz des 8D-Reports kön­nen Unter­neh­men nicht nur aku­te Pro­ble­me lösen, son­dern auch ihre Pro­zes­se kon­ti­nu­ier­lich ver­bes­sern und die Kun­den­zu­frie­den­heit lang­fris­tig stei­gern. In vie­len Orga­ni­sa­tio­nen gehört der 8D-Report daher zu den Stan­dards im Qua­­li­­täts- und Reklamationsmanagement.

Fotorealistische Darstellung des 8D-Report-Prozesses in einem modernen Arbeitsumfeld. Ein Team von Fachleuten arbeitet gemeinsam an Problemlösungsstrategien, umgeben von Diagrammen und Werkzeugen. Logo der Improvement Experts GmbH unten rechts.

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