Qualitätsmanagement-Quizfrage zur ISO 9001: Was versteht die ISO 9001 unter 'Wissen der Organisation'? Auswahlmöglichkeiten: a) Spezifisches Wissen zur Durchführung von Prozessen, b) Lessons Learned aus abgeschlossenen Projekten, c) Technisches Know-how und Patente, d) Kenntnisse aus Normen und Standards.

Rich­ti­ge Antwort

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Kom­men­tar

Das Kon­zept des “Wis­sens der Orga­ni­sa­ti­on” ist ein zen­tra­ler Aspekt des Qua­li­täts­ma­nage­ments nach ISO 9001. Es umfasst ver­schie­de­ne Ele­men­te, die für den Erfolg und die Kon­ti­nui­tät eines Unter­neh­mens von ent­schei­den­der Bedeu­tung sind. Die­se Quiz­fra­ge zielt dar­auf ab, das Ver­ständ­nis für die­ses wich­ti­ge Kon­zept zu ver­tie­fen und zum Nach­den­ken anzuregen.

Unge­wöhn­lich und zugleich unty­pisch an die­ser Quiz­fra­ge ist, dass dies­mal alle Ant­wort­op­tio­nen kor­rekt waren. Das Ziel des Quiz, zum Nach­den­ken anzu­re­gen und Wis­sen wie­der auf­zu­fri­schen, ist hof­fent­lich trotz­dem oder gera­de des­we­gen erreicht worden.

Betrach­ten wir nun die ein­zel­nen Ant­wort­op­tio­nen genauer:

a) Spe­zi­fi­sches Wis­sen zur Durch­füh­rung von Prozessen:
Die­ses Wis­sen ist uner­läss­lich für die täg­li­chen Abläu­fe in einer Orga­ni­sa­ti­on. Es umfasst die detail­lier­ten Kennt­nis­se und Fer­tig­kei­ten, die Mit­ar­bei­ter benö­ti­gen, um ihre Auf­ga­ben effek­tiv aus­zu­füh­ren. Dazu gehö­ren Arbeits­an­wei­sun­gen, Best Prac­ti­ces und die Erfah­rung, die über Jah­re hin­weg in der Orga­ni­sa­ti­on auf­ge­baut wurde.

b) Les­sons Lear­ned aus abge­schlos­se­nen Projekten:
Die­se reprä­sen­tie­ren die Fähig­keit der Orga­ni­sa­ti­on, aus Erfah­run­gen zu ler­nen und sich kon­ti­nu­ier­lich zu ver­bes­sern. Durch die sys­te­ma­ti­sche Erfas­sung und Ana­ly­se von Pro­jekt­er­fah­run­gen kön­nen wert­vol­le Erkennt­nis­se gewon­nen und für zukünf­ti­ge Pro­jek­te genutzt wer­den. Dies för­dert die Effi­zi­enz und ver­hin­dert die Wie­der­ho­lung von Fehlern.

c) Tech­ni­sches Know-how und Patente:
Die­se Aspek­te unter­strei­chen die Bedeu­tung von Inno­va­tio­nen und geis­ti­gem Eigen­tum für eine Orga­ni­sa­ti­on. Tech­ni­sches Know-how umfasst spe­zia­li­sier­te Kennt­nis­se und Fähig­kei­ten, die oft einen Wett­be­werbs­vor­teil dar­stel­len. Paten­te schüt­zen ein­zig­ar­ti­ge Erfin­dun­gen und Tech­no­lo­gien und sind ein wich­ti­ger Teil des orga­ni­sa­to­ri­schen Wissens.

d) Kennt­nis­se aus Nor­men und Standards:
Die­se sind ent­schei­dend für die Ein­hal­tung von Qua­li­täts­stan­dards und regu­la­to­ri­schen Anfor­de­run­gen. Sie umfas­sen das Wis­sen über rele­van­te Indus­trie­stan­dards, gesetz­li­che Vor­schrif­ten und Best Prac­ti­ces. Die­ses Wis­sen stellt sicher, dass die Orga­ni­sa­ti­on com­pli­ant arbei­tet und ihre Pro­duk­te oder Dienst­leis­tun­gen den erfor­der­li­chen Stan­dards entsprechen.

Im Rah­men eines Qua­li­täts­ma­nage­ment­sys­tems (QMS) kön­nen ver­schie­de­ne Ansät­ze genutzt wer­den, um das “Wis­sen der Orga­ni­sa­ti­on” effek­tiv zu mana­gen. Das Pro­zess­wis­sen wird in der Regel in Form struk­tu­rier­ter Pro­zess­do­ku­men­ta­tio­nen abge­bil­det. Les­sons Lear­ned könn­ten durch sys­te­ma­ti­sche After-Action-Reviews und Pro­jekt­ab­schluss­be­rich­te erfasst wer­den. Zum Schutz des tech­ni­schen Know-hows und der Paten­te lie­ße sich ein Inno­va­ti­ons­ma­nage­ment mit kla­ren IP-Schut­z­s­tra­­te­­gien eta­blie­ren. Die Pfle­ge der Nor­men­kennt­nis­se könn­te durch regel­mä­ßi­ge Schu­lun­gen und ein akti­ves Com­­pli­­an­ce-Management unter­stützt wer­den. Sol­che Maß­nah­men könn­ten dazu bei­tra­gen, dass das orga­ni­sa­to­ri­sche Wis­sen nicht nur erhal­ten, son­dern auch kon­ti­nu­ier­lich erwei­tert und opti­mal genutzt wird.